Nachbarschaftliche Sprachpolitik in Deutschlands Grenzregionen: Errungenschaften und Erwartungen

Philipp Krämer (Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder)

Sprachpolitik wird in Deutschland auf verschiedensten Ebenen gestaltet, von großen Leitlinien der EU bis zu lokalen Projekten. Im Mittelpunkt steht dabei immer die Gestaltung von Mehrsprachigkeit – nicht zuletzt im Hinblick auf den Umgang mit den Nachbarsprachen in Grenzregionen.

Der Vortrag soll einen Überblick derjenigen Dimensionen bieten, bei denen ein Vergleich der unterschiedlichen Grenzgebiete mit ihren jeweils eigenen Sprachkonstellationen lohnt: räumliche Gegebenheiten, verschiedene Akteure, unterschiedliche politisch-rechtliche Mittel, durchgeführte oder geplante Bildungsinstrumente: Welchen Stellenwert räumt man den Nachbarsprachen ein? Wie reagiert die Bevölkerung auf die Sprachpolitik, wie gestaltet sie diese mit? Welche Spielräume für Sprachpolitik gibt es neben dem Bildungssektor?

Aus dem Vergleich lassen sich erste Rückschlüsse ziehen, welche Ansätze die Kommunen, Länder und Regionen bereits nutzen, welche erfolgsversprechend sind und sich zwischen den Regionen übertragen lassen – und wo die Schwierigkeiten liegen, die es zu überwinden gilt. Eine Frage stellt sich im Rundumblick immer wieder: Wie nützlich ist überhaupt der Begriff ‚Nachbarsprache‘?