Dänisch als Nachbarsprache in der schulischen Praxis und in der Ausbildung von Dänischlehrkräften

Renate Jacob (Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein)

Wer Dänisch unterrichtet, muss mit einem hohen Aufkommen von deutsch-dänischen Begegnungssituationen rechnen.

Durch die Nähe zu Dänemark und das Engagement von Lehrkräften und Schulleitungen gibt es an vielen der ca. 60 Schulen mit dem Fach Dänisch in Schleswig-Holstein über Jahre und manchmal Jahrzehnte gewachsene deutsch-dänische Begegnungsprojekte mit Kontaktschulen in Dänemark und immer wieder neue Kontakte. Austausch wird häufig mit gezielt gewählten Thematiken zweisprachig ausgerichtet, um den Schulklassen, die jeweils die Sprache des nahen Nachbarlandes lernen, gegenseitige Einblicke in das Leben mit der anderen Sprache gleich hinter der Grenze zu vermitteln und grenzübergreifende Orientierung zu unterstützen. Vieles wird in Eigenregie der Schulen geplant und durchgeführt, aber es gibt auch die Möglichkeit der Finanzierung durch Transportpools der grenzübergreifenden Region Sønderjylland-Schleswig und der Fehmarnbeltregion sowie deutsch-dänische Projekte für Schüler*innen durch verschiedene Institutionen und Träger, zum Teil mit wissenschaftlicher Begleitung. Das Angebot an Lehr- und Lernmaterial, das auf Nachbarsprachendidaktik abgestimmt ist, wächst.

In die didaktischen Leitlinien der aktuell geltenden Fachanforderungen Dänisch für die allgemeinbildenden Schulen in der Sekundarstufe I und II von 2016 sind Aspekte des Nachbarsprachenlernens eingegangen. Konkrete Elemente im Sinne eines nachbarsprachendidaktisch ausgerichteten Dänischunterrichts haben daher Einfluss auf die Ausbildung von Dänischlehrkräften, die insbesondere mit der unterrichtlichen Vorbereitung der dänischlernenden Schüler*innen auf zweisprachige Begegnungssituationen verbunden sind. Der Vortrag geht bezogen auf das Fach Dänisch in der Schulpraxis auf den schleswig-holsteinischen Ansatz im Umgang mit dem Nachbarsprachenbegriff ein.